RMS Marthalen
Nachdem es eine Woche lang geregnet hatte, hatten wir die Hoffnung auf gutes Wetter bereits aufgegeben. Ausgerüstet mit Gummistiefel, je fünf paar Ersatzsocken, -unterhosen und -schuhen machten wir uns auf den Weg nach Marthalen. Zu unserer grossen Überraschung regnete es den ganzen Tag nicht und es wurde sogar noch relativ warm. Nachdem wir die besten Parkplätze direkt neben dem Festgelände gefunden hatten, fanden wir auch noch ein warmes und ruhiges Plätzchen für unsere Sporttaschen in der Geräteturnhalle. Während dem in den parkierten Autos noch einige Turner den Rausch der letzten Nacht auskurierten, fanden bei uns bereits die ersten Wettkämpfe statt. Für die ersten Disziplinen musste sich unsere Gruppe aufteilen, da wir zur selben Zeit bei Schleuderball und bei der Stafette eingeteilt waren. Die Frauen beim Schleuderball überredeten die Wertungsrichter, dass sie früher beginnen konnten und schleuderten anschliessend die Bälle weiter als in jedem Training. Danach kamen sie gerade noch rechtzeitig zur Tartanbahn um die letzten Läuferinnen der Gruppe lautstark anzufeuern. Direkt darauf ging es weiter zum Fachtest, welchen wir souverän bestritten und mit einer Note von 9.13 unsere beste Note überhaupt erzielt hatten. Anschliessend dachten wir im Gang der Turnhalle unsere Barrenübung noch einige Male mental durch, zogen unsere Gwändli an und machten uns auf den Weg zum Gerätezelt. Schon bald konnten wir die Startposition einnehmen und es erklangen die ersten Töne unserer Übung. Wir lachten, zitterten, krampften und genossen die drei Minuten der Übung, welche wir dieses Jahr das letzte Mal zeigen würden. Nun musste es ziemlich schnell gehen. Wir hatten nicht viel Zeit in unser Gymnastik-Gwändli zu wechseln und uns für die Gymnastik aufzustellen. Da dies die Premiere mit dieser neuen Übung war, waren wir umso nervöser. Leider zeigte sich das auch ein bisschen in unserer Note. Die Kampfrichter waren noch nicht hundertprozentig zufrieden mit unserer Leistung. Trotzdem waren wir froh, den Wettkampf nun hinter uns zu haben und jetzt die Turnfestatmosphäre auf uns wirken zu lassen.
Nach dem wohlverdienten Ghacket mit Hörnli und einer durchgesungenen Rangverkündigung machten wir uns auf den Heimweg nach Russikon und freuen uns bereits auf das Eidgenössische Turnfest in zwei Wochen.
by Geraldine Ott